Mein Boot hatte einen nicht funktionierenden Tiefenmesser. Wobei das Endgerät funktionierte, der Geber aber kaputt war. Für den Zürichsee mal grundsätzlich kein Problem, der ist ja überall tief – aber auf Dauer wollte ich schon einen funktionierenden Tiefenmesser haben.

Das Hauptproblem war, dass der Tiefenmesser einlaminiert war. Sprich, jemand hatte ein Loch in den Rumpf gemacht, den Tiefenmesser dort hineingesetzt, und dann vom Schiffsinneren aus einen grossen Haufen Spachtelmasse und Laminat darübergeklatscht. Das musste ich alles entfernen – das grobe mit der Fein, den Kleinkram mit dem Dremel.

Als nächstes musste ich von aussen das Antifouling abtragen und dann das Loch anschäften. Anschäften ginge natürlich am schnellsten beispielsweise mit einer Flex und Schruppscheibe – weil aber wegen Corona alles zu hatte und ich keine Schruppscheibe da hatte, musste ich mit dem Tellerschleifer vorlieb nehmen, was auch gut funktioniert hat. Bei diesen ganzen Arbeiten natürlich Schutzmaske und Staubfilter nicht vergessen.

Die Schäftung sollte das 12-fache von der Laminatdicke am Loch betragen. Die Grösse vom Loch ist dabei nicht entscheidend (das muss man sich am Anfang erstmal vor Augen führen). Bei mir waren es 9mm Laminatdicke, ich habe also etwa einen Radius von 11cm gemacht.

Als nächstes wird das Loch verschlossen. Normalerweise kämen dafür einfach Glasgelege/Glasgewebe-Zuschnitte getränkt in Epoxy von aussen drauf. Ich wollte aber für den Tiefenmesser eine Aussparung machen, damit er später auf einer geraden Fläche sitzen würde. Wie ich das gemacht habe, seht ihr im zweiten Video:

Im dritten Video geht es dann endlich um den Verschluss des Lochs. Es gibt da ein paar sehr coole Tricks, die das Arbeiten über Kopf wirklich erleichtern. Einer ist zum Beispiel, dass man die fertig präparierten Matten mithilfe einer Folie direkt als Paket auf den Rumpf aufbringt. Nachdem das Loch verschlossen ist, wird geschliffen und verspachtelt und zum Schluss kommt ein Epoxy-Primer drauf als extra Osmoseschutz. Und dann natürlich Antifouling. Und von innen muss natürlich auch noch der Tiefenmesser-Geber einen Ort bekommen, an dem er flüssigkeitsgelagert sitzt und seinen Dienst tun kann. Doch all das im dritten Video: