Juppi, endlich haben wir uns mal eine EINFACHE Aufgabe vorgenommen. Eine, bei der man nicht gross überlegen muss, oder irgendwelches Werkzeug basteln muss, oder feststellt, dass die Baustelle viel grösser ist als gedacht. Ab und zu tut so ein schnelles Erfolgserlebnis auch gut 🙂

Biber hatte zuletzt das VC17m von International. Das Antifouling war bereits 3 Jahre alt und Biber lag auch immer den Winter über im Wasser. Trotzdem sah der Rumpf noch ziemlich gut aus! Muscheln gab es eigentlich nur auf der Unterseite vom Kiel.

Wer Antifouling-Sorte wechseln möchte, muss alles alte Antifouling entfernen.

Da der Zürichsee relativ harmlose Bewuchsverhältnisse hat, sehe ich im Moment keinen Grund, das Antifouling zu wechseln. Wir bleiben vorerst bei VC17m. Never change a winning team. Der Vorteil, wenn man nicht wechselt, ist, dass man bei VC17m einfach mit einer neuen Schicht drüber streichen kann! Anschleifen ist – anders als bei vielen anderen Antifoulings – nicht nötig! Ausserdem bildet das VC17m ultradünne Schichten und man hat daher nicht nach einigen Jahren einen dicken Farbaufbau. Das VC17m ist ausserdem nach nur 20 Minuten trocken, sodass man das Boot nach nur 20 Minuten wieder zu Wasser lassen kann – kranen, pinseln und wieder ins Wasser wäre also theoretisch möglich.

Man sollte beim Auftragen von Antifouling darauf achten, dass:

  • es ist nicht zu kalt und nicht zu heiss ist (über 5 Grad, unter 30 Grad. Ich habe bei 12 Grad gestrichen)
  • man sich immer brav vor giftigen Dämpfen schützt. Auch draussen bei Wind besser mit Handschuhen, Chemiemaske und Schutzanzug
  • alle Utensilien (Lackierrolle, Antifouling, Rührstab, Pinsel, Schutzkleidung, Abdeckfolie, etc.) parat sind, bevor man die 2 Komponenten mischt. Innerhalb von 20 Minuten ist das VC17m an der Luft hart, also muss man flott arbeiten. Bei Pausen immer den Deckel auf den Behälter.
  • die Wasserlinie abgeklebt ist (ich nutze mein Lieblingstape Kip Feinkrepp). Wenn man für diesen Schritt zu faul ist, geht garantiert was daneben 😉
  • der Boden abgedeckt ist, damit die Chemiekalien nicht auf die Erde gelangen. Auch wenn VC17m extrem wenig tropft und fast keinen Dreck macht 🙂
  • man genug Antifouling hat 😉 bei VC17m brauche ich für Biber (8 Meter lang, 2,40 breit, gemässigter Langkieler) genau 1 Liter pro Schicht. Ich habe nur eine Schicht gemacht, weil das Boot nächsten Winter sowieso wieder rauskommt. Vielleicht hilft euch das als Richtwert.

Grundsätzlich ist das Erneuern von Antifouling eine schnelle Sache und nicht sonderlich anspruchsvoll. Wer also zwischen all den nicht-enden-wollenden Projekten mal was schnelles mit super Ergebnis braucht, der soll seinen Rumpf pinseln. Was nicht heissen soll, dass man am nächsten Tag nicht seine Muskeln spürt. Das Malen an den „Überhängen“ geht doch ganz schön in die Arme. Umso beeindruckender, dass wir neulich im Winterlager einen Ü85-Jährigen getroffen haben, der das Antifouling an seiner Dehler Varianta immer noch selbst gemacht hat. Segeln hält wohl jung.