Weiches Deck

Ein Teil des Sandwichlaminats bei Biber ist feucht geworden, weil durch eine undichte Bugkorb-Stütze Wasser eingedrungen ist. Das hat zu Delaminierung an dieser Stelle geführt. Ich restauriere also das GFK-Sandwichlaminat. Hierfür schneide ich zuerst das Laminat heraus, entferne den weichen, vollgesogenen Sandwichkern, trockne das Laminat und ersetze dann den alten Kern mit Okoumé-Bootsbausperrholz. Danach laminiere ich das Loch mit Epoxid wieder zu und lackiere die Fläche. Die Bugkorbstütze bekommt eine Gegenplatte, damit die Kräfte besser verteilt werden und es keine neuen Haarrisse an der Stütze gibt und somit kein neues Wasser eindringen kann.

Von oben oder von unten?

Ich habe diese Restauration vom Schiffsinneren aus gemacht und nicht von aussen. Der Grund dafür war, dass ich den Bugkorb nicht abmontieren konnte und wollte, weil oben drauf noch der Mast lag, und wir ihn in der Lockdown-Zeit nicht zu zweit herunterheben konnten, aber auch zu niemandem sonst Kontakt haben wollten. Ein netter Nebeneffekt war, dass ich nicht im Regen arbeiten musste. Ausserdem habe ich mir so das aufwendige Schleifen und Lackieren von aussen erspart, da im Vorpiek die Optik nicht so wichtig ist und ich somit einige Zeit sparen konnte.

Wer grössere Areale hat, die entkernt werden müssen, macht es wohl besser von oben, sägt das Laminat raus, ersetzt den Kern und klebt das alte Laminat wieder drauf, verspachtelt die Übergange und lackiert dann das ganze Deck.

Welches Sandwichmaterial?

Man kann den alten Sandwichkern mit vielen verschiedenen Materialien ersetzen, zum Beispiel Bootsbausperrholz, Coosa-Platten, gewisse Styropor-Platten oder Epoxy-Schaum. Bootsbausperrholz hat eine hohe Stabilität auch bei Punktbelastung (wie hier bei der Bugkorbstütze), was bei gewissen Schaummaterialien nicht der Fall ist. Coosa-Platten haben ähnliche Eigenschaften wie Holz, sind aber leichter – und leider auch viel teurer. Ich habe mich für Bootsbausperrholz aus Okoumé entschieden, weil wir das da hatten und nichts neues kaufen mussten – und weil es die günstigste Art ist, eine stabile Kernsanierung zu machen.

Noch ein Geheimtipp

Die Haarrisse oben an Deck rund um die Stütze habe ich mit Captain Tolley’s Creeping Crack Cure aufgefüllt. Das dichtet alles schön ab. Das Zeug hat mir schon oft den Popo gerettet. Wenn ich mal Zeit habe, mache ich mich an die richtige Behebung der Haarrisse mit aufdremeln, füllen, usw.

Andere Produkte, die ich in diesem Prozess verwendet habe:

Famex Werkzeugkoffer

Fein Multimaster

Dremel

Anreissfarbe

Stufenbohrer

Hartmetallfräser für Dremel 

INOX Stichsägeblatt

Epoxy

Pantera MS3000

Die Uhr, die auch Pantera überlebt hat

Captain Tolley’s Creeping Crack

Spritzen-Set

Ich wünsche euch viel Spass bei diesem Refit-Video!