Dieser Blogpost handelt von meiner Atlantikreise mit der SY Lisa und wurde vom alten Blog (sy-lisa.ch) übernommen.

Die letzte Woche unserer einjährigen Auszeit verbringen wir an Bord der Lisa, um uns richtig von ihr zu verabschieden, und natürlich, um alles für Leo, den neuen Eigner, vorzubereiten.

Als Leo ankommt, verbringen wir erst einmal ein paar Tage im Boatyard, denn die Lisa steht noch auf dem Trockenen. Der Gutachter kommt vorbei und macht seine “Trockentests”, am folgenenden Tag wird die Lisa ins Wasser gelassen, und der Gutachter kehrt nochmal zurück, um den Motor und die Segel zu testen. Wie erwartet ist er mit allem zufrieden, und somit steht dem endgültigen Verkauf unseres schwimmenden Heims nichts mehr im Weg.

Das Unterschreiben des Vertrags fällt uns schwer, ein paar Tränen fliessen auch – denn schliesslich war die Lisa unser erstes Eigenheim! Wir haben mit ihr so viele tolle Sachen erlebt, es ist so, als würden wir eine gute Freundin verlieren. Aber Leo hat uns direkt eingeladen, jederzeit zu Besuch zu kommen, das hat den Schmerz etwas gelindert.

Der Vertrag wird unterschrieben, das Übergabeprotokoll gemacht, wir fahren nach Richmond zum Zoll und lassen das Cruising Permit auf Leo umschreiben, und dann gehört die Lisa offiziell nicht mehr uns. Nun ist also nicht mehr Leo zu Gast bei uns, sondern wir zu Gast bei ihm!
In Teamwork werden die “Lisa”- und “Hamburg”-Sticker abgezogen und die neuen Sticker angebracht. “Alaússa” heisst das Boot nun, benannt nach einer Figur aus dem brasilianischen Karneval, denn Leo und sein Mitsegler Fernando stammen aus Brasilien und wollen bei ihrer Weltumsegelung brasilianische Musik auf kleinen Inseln im Pazifik zeigen und die dortige Musik mit nach Hause bringen. Ihre Reise könnt ihr ab sofort hier verfolgen: http://www.alaussa.com/

Zur Bootstaufe fahren wir ein wenig raus auf die Chesapeake Bay, Leo zum ersten Mal am Steuer seines neuen Dampfers – stolz und nervös! Beim Zurückfahren in die Marina dann direkt eine Grundberührung am Rande des Fahrwassers. Mit einem Schub rückwärts kommen wir aus dem Schlamm wieder raus, und wir müssen schon etwas schmunzeln, dass uns das ganze Jahr lang nichts passiert ist, und dann sowas, 100 Meter vor der Marina, direkt an Leos erstem Tag als Besitzer.

Dann heisst es für uns: Abschied nehmen von Lisa, von unserer wunderbaren Auszeit, und zurück ins echte Leben. Wir freuen uns, unsere Familien und Freunde wiederzusehen, aber dennoch sind wir traurig, dass dieses tolle Abenteuer vorbei geht. Aber es wird sicher nicht das letzte gewesen sein!

In diesem Sinne: “Lisa over and out”.