Dieser Blogpost handelt von meiner Atlantikreise mit der SY Lisa und wurde vom alten Blog (sy-lisa.ch) übernommen.

Vorneweg erstmal super Neuigkeiten: Die Lisa ist verkauft! Der neue Eigner wird sie in der Chesapeake Bay Mitte September übernehmen. Wir sind froh, dass wir so einen unkomplizierten Besitzwechsel organisieren konnten! Und vor allem freuen wir uns, dass die Lisa mit Leo, dem neuen Eigner, den Rest der Welt erkunden wird.

Wir geniessen noch ein paar letzte Tage Karibik-Feeling auf den Bimini Islands. Wir wollen es noch ausnutzen, in klarem blauen Wasser baden zu können, und ganz allein zu sein. Als wir genug haben (aber hat man jemals davon genug?) holen wir morgens um 7 den Anker auf, um nach Fort Lauderdale zu fahren. Leider haben wir nicht ausreichend Wind und müssen viel motoren, und freuen uns so doppelt, in Fort Lauderdale festzumachen. Auf dem Weg zur Marina müssen wir eine Brücke passieren und uns durch kleine Kanäle schlängeln – nicht umsonst ist Fort Lauderdale als amerikanisches Venedig bekannt. Uns fällt die Kinnlade runter beim Anblick der Wassergrundstücke und der Villen mit Säulen, Springbrunnen und natürlich Pools. Zum Glück gibt es in Fort Lauderdale eine staatliche Marina, die Privatmarinas sehen sehr teuer aus!

Es ist so furchtbar heiss, dass man beim Segeln alle 10 Minuten duschen könnte – machen wir auch. In der Marina ist null Wind und es ist noch stickiger. Also duschen wir auch hier 5 mal am Tag und verziehen uns in den klimatisierten Bereich neben dem Waschraum. Auch nachts wird es nicht kühler, und wir werden zerstochen, sodass wir nach einer Nacht in der Marina beschliessen, die Lisa allein zu lassen, uns einen Mietwagen zu nehmen, und Südflorida auf diesem Weg zu erkunden. Erstmal müssen wir natürlich zum Einklarieren, aber dank Visum geht das schnell. Danach fahren wir nach Miami Beach und wandern in der Abendsonne am Strand entlang und bestaunen das Getummel im Art-Deco-District. Abends geht es ins Hotel im Süden von Miami (mit Klimaanlage, juhu!), und am nächsten Morgen geht es früh los auf die Florida Keys. Nach 3 Stunden Fahrt, unter anderem über eine 7 Meilen lange Brücke, erreichen wir Key West. Der Ort ist sehr süss, erinnert uns an eine Kombination aus Karibik und San Francisco, nur natürlich kleiner. Wir lassen den Nachmittag am Pool im Hotel ausklingen.

Nach einer weiteren gekühlten Nacht geht es in die Everglades, und wir finden tatsächlich 2 Krokodile und einige Wasserschildkröten, ohne eine Tour mit dem Air Boat machen zu müssen. Schon sehr eindrucksvoll, diese Sumplandschaft! Am Nachmittag machen wir uns wieder auf Richtung Ostküste und fahren nach Miami, wo wir den Abend im Getummel verbringen. Am folgenden Tag machen wir noch einen Abstecher in den Norden von Ft Lauderdale nach Palm Beach. Hier ist ein Shoppingstrasse, wie wir sie noch nie gesehen haben: Es ist wie die Bahnhofstrasse in Zürich, nur ohne Menschen und etwa 100 Mal exklusiver! Nicht mal Preise sind in den Fenstern ausgestellt! Einfach unglaublich, wie viel Geld hier sein muss.

Nach unserem Roadtrip fällt uns das Zurückgehen an Bord sehr schwer. Die Hitze ist unerträglich und bringt uns zum Nachdenken. Schliesslich fassen wir den Entschluss: Wir bringen die Lisa in ein sicheres Lager und machen einen Roadtrip durch die USA für den Rest unserer Reise. Direkt kontaktieren wir den neuen Eigner und einigen uns auf Deltaville in Virgina als den Ort der Übergabe. Jetzt heisst es also: Endspurt für die letzen 800 Meilen und dann nichts wie ins klimatisierte Auto und rein ins Landesinnere.

Wir machen einen 2-Tagestörn (leider wieder mit viel Motoren – aber immerhin vertreiben und Delfine, und auch ein Besuch der Küstenwache die Langeweile!) nach St. Augustine, der ältesten Stadt Nordamerikas. Tatsächlich hat man ein bisschen den Eindruck in Süd-Europa unterwegs zu sein. Wir liegen in der staatlichen Marina direkt im Stadtzentrum und können so zu Fuss alles erkunden. Hier gibt es eine alte Festung, gebaut von den Spaniern, und viele Steinhäuser (eine Seltenheit hier in Amerika).

Wir haben den Eindruck, dass die USA mit dem Boot nur schwer zu erkunden ist. Alles ist sehr weitläufig und ohne Auto ist man nicht mobil genug. Dazu kommt die Hitze und die fehlenden Ankerplätze, und wenn es welche gibt, dann möchte man da aber nicht baden gehen. Jetzt freuen wir uns also sehr auf unseren Roadtrip – momentan wird viel geplant, Details kommen dann später!